Im duroplastischen RIM-Verfahren wird Polyurethan zu Kompaktschaum, Integralhartschaum und Halbhartschaum verarbeitet. Das Verfahren eignet sich besonders für die Herstellung von großen, dünnwandigen Bauteilen.
Im RIM-Verfahren (Reaction Injection Molding) verarbeiten wir duroplastisches Polyurethan (PUR. Dabei werden zwei Komponenten gemischt und die dadurch entstehende Masse in ein Werkzeug aus Aluminium gespritzt, wo sie durch die Vernetzungsreaktion aushärtet.
Wir verarbeiten die Werkstoffe Baydur 30, Baydur 60, Baydur 110 und Bayflex. Der Integralschaum Baydur 30 eignet sich für Bauteile mit Folienoberfläche, zum Beispiel aus ABS für den robusten Einsatz oder PVC für Formteile mit automotiver Anmutung. Die Teile lassen sich praktisch durch Folienhinterschäumen herstellen – diese Vorgehensweise empfiehlt sich auch deshalb, weil Polyurethan nicht UV-beständig ist.
Inserts oder sonstige Adaptionspunkte wie Blechwinkel sind problemlos zu integrieren. Auch Hinterschnitte können einfach umgesetzt werden.
Der Integralschaum Baydur 60 wird eingesetzt, um Wandstärkensprünge von 20 Millimeter bis hin zu einer nahezu unbegrenzten Dicke umzusetzen. Der Kompaktschaum Baydur 110 hingegen bietet eine konstante Wandstärke bis 5 Millimeter. Der Werkstoff Bayflex ist mit Glashohlkugeln gefüllt und zeichnet sich durch höchste Flexibilität aus. Bayflex ist daher eine leistungsstarke Alternative zu DCPD. Die Materialien sind UL-zertifiziert. Bei der Auswahl des für Ihre Anforderungen passenden Werkstoffes beraten wir Sie gerne.
Weitere Bearbeitungsschritte wie Grundieren, Lackieren, Bedrucken (zum Beispiel Tampondruck oder Siebdruck) erledigen wir Inhouse. Es besteht die Möglichkeit, für EMV- oder antibakterielle Lackierungen.
Wie beim RIM-Verfahren werden beim RRIM-Verfahren (Reinforced Reaction Injection Molding) verschiedene Komponenten gemischt und in ein Werkzeug gespritzt, wo sie zu Polyurethan aushärten. Im Unterschied zum RIM-Verfahren wird dabei ein Verstärkungsstoff wie Glasfasern beigemengt. Dadurch erhöht sich die Widerstandsfähigkeit der erzeugten Bauteile. Das Verfahren eignet sich deshalb vor allem bei besonderen Anforderungen an die Robustheit der Komponenten (zum Beispiel bei Stoßfängern).
Beim SRIM-Verfahren (Structural Reaction Injection Molding) wird eine in der Form eingelegte Glasfasermatte mit einer Reaktionsmasse von Polyurethanhartschaum umschäumt. Das Verstärkungsbauteil wird dabei von der PUR-Masse vollständig eingeschlossen. Dadurch wird die Widerstandsfähigkeit der erzeugten Bauteile in sogar noch höherem Maße am beim RRIM-Verfahren gesteigert. Diese Herstellungsmethode eignet sich deshalb bei besonderen Anforderungen hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften der Bauteile.